Selbst 30 Jahre nach Grönemeyers Hymne sind alle Versuche von Döner und Pizza, von Hamburger und Sushi gescheitert, der Currywurst ernsthaft Konkurrenz zu machen. 800 Millionen Exemplare werden jedes Jahr auf den Grill geworfen. An Imbissbuden ist sie das schärfste Highlight, in Firmen gilt sie nach wie vor als beliebtestes deutsches Kantinen-Essen. In Berlin – der heimlichen Hauptstadt der Currywurst – gibt es sogar ein Currywurstmuseum! Dafür hat Hamburg die Beste: bei Curry Queen!
WURST BRATEN? GROSSARTIG!
Bianka Habermann, die Chefin, erdachte den royalen Namen für die Wurst besonderer Art. Sie war einmal Musikmanagerin, doch eines Tages überkam sie ein Gefühl, das sie so umschreibt: „Ich spürte –
hier gehörst du nicht mehr hin. Und ich stellte mir vor, wie es wäre, hinter einem Grill zu stehen und Wurst zu braten. Und was ich dachte, war: Großartig!“
Sie war nicht allein mit diesem Gedanken – ihr Musikproduzenten-Kollege Sascha Basler fühlte Ähnliches. Schon seit Langem verband die beiden ihre Leidenschaft fürs Kochen. Sie luden Freunde ein und
verwöhnten sie. Sie nahmen sogar an Kochwettbewerben in Kapstadt und Shanghai teil. Über die gemeinsame Zukunft dachten sie – wie sollte es anders sein – bei einem guten Essen nach. „Und dabei“, so
Bianka Habermann, „kamen wir auf die Idee mit der Currywurst. Aber eben keine einfache Bude mit pappigen Hotdogs und synthetischer Currysoße aus dem Eimer. Unsere Vision war, die Imbisskultur auf ein
hohes Niveau zu stellen. Ein Wurstrestaurant, in dem wir Würste und Soße verkaufen, die in Deutschland ihresgleichen suchen. Mit anderen Worten: ein Wurstrestaurant, in dem wir selbst gern essen
möchten.“ Eins für Feinschmecker, das es mittlerweile nicht nur in Hamburg, sondern in mehreren deutschen Städten gibt. Obendrein wird bereits das Ausland angepeilt.
VIELE BEGEHREN EINLASS IN DEN CURRY-PALAST
Die Grillwürste beziehen Bianka Habermann und Sascha Basler nur von Produzenten, die sie persönlich kennen. Die Curry Queen: „Sie müssen nicht unbedingt Bio produzieren. Aber wichtig ist, dass sie Qualität liefern. Und dass wir wissen, unter welchen Bedingungen die Tiere leben – dass wir keine Massenzucht unterstützen.“
Gewürzt wird mit Currymischungen des Sternekochs und heutigen Gourmet-Gewürzherstellers Ingo Holland. Vor diesem Hintergrund hat der Gast die pralle Auswahl:
Neben den Würsten sind die exotischen Gewürze, die nach geheimen Rezepturen ständig frisch hergestellt werden, die zweite Zauberformel. Und sie haben alle ihren eigenen Namen:
Ihre Qualität, der Service und das Ambiente haben sich durchgesetzt. Und zwar so sehr, wie Bianka Habermann erklärt, „… wie wir es uns in den kühnsten Träumen nicht vorgestellt haben.“ Tatsächlich ist etwas geschehen, was es noch nie gegeben hat: Das Restaurant „Curry Queen“ ist der erste Wurst-Imbiss, den der Restaurantführer „Gault Millau“ – so etwas wie die Bibel unter den Restaurantführern – zum ersten Mal in seiner Geschichte ausgezeichnet hat. 2012 bekam „Curry Queen“ den Ritterschlag schon zum dritten Mal. Die Tests sind jedes Mal anonym! Bianka Habermann: „Das ist natürlich ein Riesenkompliment für uns. Und vor allem Ansporn, unser hohes Niveau zu halten.“ Sie strahlt: „Auf den Hamburg-Seiten ist das gesamte ,Who is Who’ der besten Restaurants zu lesen – und dann wir mit unserer Currywurst.“
MAXIMALE HERAUSFORDERUNG
Stolz, aber auch ein bisschen ungläubig, schüttelt sie den Kopf und erinnert sich an die Reaktion der Gäste: „Nach der ersten Auszeichnung stürmten die Leute, die den Bericht über uns im Fernsehen gesehen hatten, den Laden. Abends um halb zehn mussten wir vorzeitig schließen, weil wir keine Würste mehr hatten.Wir waren natürlich mit den Nerven ziemlich fix und fertig – aber eben auch sehr, sehr glücklich.“ Drei Jahre „Curry Queen“ – was hat sich in ihrem Leben geändert? „Einiges“, sagt sie, „aber natürlich nicht alles. Ich stehe nicht mehr selbst 16 Stunden lang am Tag – und das sechs Tage die Woche – am Grill. Aber morgens bin ich noch die erste im Restaurant und abends gehe ich als letzte. Geblieben ist unser hoher Anspruch an die Qualität, die Liebe zum Produkt. Und die Liebe zum Kunden! Auch, wenn’s bei uns im wahrsten Sinne des Wortes nur um die Wurst geht – die Kunden sollen bei uns eine schöne Zeit haben. Sie sollen verzaubert rausgehen … und immer gern wiederkommen.“
BUCHTIPP
Curry Queen – Rezepte aus dem Wurstrestaurant, S. Basler, B. Habermann, Verlag Edel, ISBN 978-3941378865, 19.95 Euro, Infos: www.curryqueen.eu
Schon seit sie ein junges Mädchen war, war die Curry Queen von Homöopathie fasziniert. "Man kann damit viel bwirken, ohne dauernd Chemie einzuwerfen. Ich hab viele Globuli Zuhause, die mir dann von meiner Heilpraktikerin individuell verordnet werden. Der Sommer mit seinem Pollenflug wäre für mich eine Tortur, wenn ich die Homöopathie nicht hätte. Was immer ich damit behandeln oder lindern kann, das mache ich. Ich nehme grundsätzlich Globuli, weil sie auf Rohrzucker-Basis hergestellt werden, und deshalb kann ich sie auch trotz meiner Laktose-Intoleranz gut vertragen. Ich hab dadurch keine Probleme mit Bauchschmerzen und Migräne." (Fotos: Curry Queen, fotolia.com)