von Katrin Reichelt
Die extreme Zunahme von Gluten-Intoleranz ist nach neuesten Untersuchungen offenbar u.a. eine Folge spezieller, gentechnisch manipulierter Weizenzüchtungen. Sie enthalten heute 40 Prozent mehr Eiweiß als noch vor 50 Jahren. Dieses spezielle Eiweiß (Gluten) kommt nicht nur in Weizen, sondern auch in Roggen, Gerste, Dinkel und anderen Getreiden vor – also praktisch in allen herkömmlichen Backwaren, Nudeln, Pizzas, Fast Food und nahezu sämtlichen Fertigprodukten.
LANGZEITFOLGEN KOMMEN NICHT ERST. SIE SIND SCHON DA.
Die gesundheitlichen Konsequenzen sind fatal. Bei einer Meta-Studie über 50 Jahre konnten Wissenschaftler 55 Zivilisationskrankheiten, von Herz-Kreislauf über Osteoporose und Depressionen bis hin zu Krebs, mit Glutenunverträglichkeit in Verbindung bringen.
Der einzige Weg, die Gesundheit bei einer solchen Unverträglichkeit nicht zu gefährden, ist eine strikte, glutenfreie Diät. Das ist vom Grundsatz her zwar kein Problem, weil es erstklassige Alternativgetreide wie Buchweizen, Reis, Mais oder Quinoa gibt und dazu diverse sehr schmackhafte Mehle, von Kartoffel über Kichererbse bis Mandel. Doch das Risiko besteht darin, dass sich Gluten in so zahlreichen Produkten versteckt und man jede Packungsbeilage, jede Inhaltsstoff-Deklaration genau lesen muss, um dem Eiweiß zu entgehen.
Die Zahl der Kinder, die mit der genetisch bedingten Variante (der so genannten Zöliakie) geboren werden, hat in den letzten 50 Jahren um 400 Prozent zugenommen!
Innerhalb der gigantischen Flut von Ernährungsthemen haben wir uns auf das eine konzentriert, auf dessen Konto so viele Zivilisationskrankheiten und so viele bis dato unerklärliche Symptome gehen: Zöliakie, Gluten-Intoleranz und Gluten-Allergie.
Der aktuelle Stand der Wissenschaft
EINE FLUT VON SYMPTOMEN
Gerade bei diesem Krankheitsbild reichen die Symptome buchstäblich von Kopf bis Fuß, umfassen sowohl seelische als auch körperliche Beschwerden und sind selbst für ausgewiesene Experten nicht leicht zu identifizieren.
Dazu zählen unter anderem: Kopfschmerzen, Migräne, Unwohlsein, Übelkeit, Blähbauch, Blutarmut, Zahnschäden, Erbrechen, Magenschmerzen, Reizdarm, Durchfall, Verstopfung, Blähungen, gehäufte Infekte, unerklärliche Gewichtszu- oder -abnahme, Rückenschmerzen, Osteoporose, Unfruchtbarkeit, Gedeihstörung bei Kindern, Depressionen, Stimmungsschwankungen, ADHS, Autismus.
Die Zöliakie ist offensichtlich durch eine genetische Veränderung ererbt, tritt sie erst im Erwachsenenalter auf, wird diese Erkrankung Sprue genannt.
Zu ihr hat sich die Gluten-Intoleranz gesellt: die Symptome sind annähernd gleich, jedoch bisher nicht schlüssig auf das genetische Profil zurückzuführen.
Vom Grundsatz her wird die Schleimhaut des Dünndarms angegriffen. Dadurch wird der Nährstofftransport bzw. die Nährstoffaufnahme in den Zellen behindert und es kann zu diverse Verdauungs- aber auch anderen -Symptomen kommen.
Den sichersten Aufschluss gibt oft eine Ausschluss-Diät: Symptome verschwinden in den meisten Fällen innerhalb von 1 bis 3 Monaten, wenn man das Allergen – Gluten – meidet.
Die Dritte im Bunde ist die Gluten-Allergie, die ganz besonders im Zusammmenhang mit dem Klebereiweiß Gluten im Weizen auftritt und z. B. einer Nuss- oder Fischallergie vergleichbar ist: Die allergischen Symptome sind u. U. äußerst heftig, evt. sogar lebensbedrohlich, müssen aber nicht zwangsläufig bei den anderen glutenhaltigen Getreiden (Roggen, Gerste, Dinkel, Hafer) auftreten.
Auf jeden Fall sollte man das auslösende Getreide meiden!
DIE STUDIEN DER LETZTEN 50 JAHRE
Untersuchungen über mehrere Jahrzehnte legen die Vermutung nahe, dass in unserer westlichen Zivilisation und solchen mit westlichen Fastfood-Essgewohnheiten mindestens 2 von 10 Menschen an einer Form von Glutenunverträglichkeit leiden. 99 % von ihnen wissen nicht, woher ihre ebenso zahlreichen wie unerklärlichen Symptome rühren.
WAS TUN BEI AKUTEN SYMPTOMEN?
Auch wenn es bis heute noch keine endgültige Möglichkeit gibt, Zöliakie oder Gluten-Intoleranz bzw. -Allergie zu heilen, kannst du dennoch auf sanfte Medizin zurückgreifen, um akute Symptome zu lindern und die gesunde Reaktionsfähigkeit von Körper und Seele zu stärken.
Eine ausführliche und leicht verständliche Beschreibung der unterschiedlichen Nahrungsmittel-Intoleranzen wie z. B. Laktose, Fructose oder Histamin findest du hier.
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