Mélanie Hahnemann

Die Geschichte eine großen Liebe

von Katrin Reichelt

DIE BEZIEHUNG ZWISCHEN MÜTTERN UND TÖCHTERN – vieles ist darüber geschrieben worden: über ihre Liebe zueinander, aber auch über ihre Eifersucht und das Bestreben, sich voneinander abzugrenzen. Mütter, die ihre Töchter als Konkurrentinnen bekämpfen, treiben sie nicht selten in die Arme der Väter. So war es auch bei Mélanie Hahnemann. Das Leben dieser jungen Frauen wird von der ewigen Suche nach der schützenden Liebe eines älteren Mannes geprägt, der ihnen die Geborgenheit gibt, die sie als Kind in der Obhut ihrer Mütter nicht empfinden konnten. Ohne diesen besonderen familiären Hintergrund wären sich die junge Comtesse Marie-Mélanie d’Hervilly und der 79 Jahre alte Arzt und Apotheker, Dr. Christian Samuel Hahnemann aus Köthen, vielleicht niemals begegnet. Sie waren so unterschiedlich wie Sonne und Mond, und ihre Lebensläufe schienen keinerlei Berührungspunkte zu haben. Doch wer will sagen, nach welchen Gesetzen zwei Menschen zueinander finden?
 Von Beginn an versetzte die elegante homöopathische Praxis, die das ungleiche Paar nicht einmal ein Jahr nach der ersten Begegnung eröffnen sollte, ganz Europa in erregte Diskussionen. So ist es bis heute: Wo Homöopathie ist, da ist auch Widerspruch.
An einem kühlen, etwas nebeligen Herbsttag des Jahres 1834 nahm die Geschichte von Hahnemanns Heilmethode eine Wende, die nicht einmal er selbst sich hätte ausmalen können. Vor seinem Haus in der Wallstraße 270 in Köthen, in dem er mit zwei seiner längst erwachsenen Töchter, Charlotte und Luise, lebte, hielt eine Postkutsche. Nach einer 15-tägigen und nicht ungefährlichen Reise quer durch Europa hatte diese ihr Ziel gefunden. Der Kutsche entstieg eine junge Dame, das blonde Haar und die sehr weibliche Figur unter Männerkleidern verborgen. Sie war allein gekommen, ohne die damals übliche Begleitung eines Mannes oder einer Anstandsdame.

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Besuch aus Paris

Mélanie d’Hervilly war eine hoch kultivierte und angesehene Malerin und Dichterin aus Paris. Sie war 34, und sie lebte allein. Das klassische Rollenmodell, wonach junge Mädchen zu Hause unterrichtet und anschließend verheiratet wurden, entsprach in keiner Weise ihren Vorstellungen vom Leben. Sie hatte Medizin studieren wollen. Doch noch nie war einer Frau der Zugang zu einer Universität in Frankreich gewährt worden – daran hatte auch die französische Revolution wenige Jahre zuvor nichts geändert. Also verdiente Mélanie stattdessen Geld durch ihre Kunst … abgesehen davon, dass sie einer uralten und sehr wohlhabenden französischen Adelsfamilie entstammte und jährlich aus ihren Ländereien über 100.000 Francs Einkommen bezog. Sie verschaffte sich allerdings dennoch Zugang zu den Seziersälen, um – wie auch Michelangelo oder Leonardo da Vinci vor ihr – die Anatomie des Menschen zu studieren.

Mélanies Bilder waren exqusit genug, um im Pariser Louvre ausgestellt zu werden. Doch seit drei Jahren litt sie an solchen Schmerzen im Unterbauch, dass sie keinen Pinsel mehr heben konnte, geschweige denn weitere ihrer viel gerühmten Portraits malen.


Hahnemanns Methode begann sich durch die weit gefächerten gesellschaftlichen Beziehungen von Dr. Frederick Hervey Foster Quin (1799 – 1878), einem englischen Homöopathen, gerade in Frankreich herumzusprechen. Homöopathie erschien Mélanie als die letzte Rettung. Sie war sehr krank, und ihre beiden liebsten Freunde waren zuvor gestorben, ohne dass ein Arzt ihnen hätte helfen können. Hahnemanns „Organon der rationellen Heilkunde“, dessen 4. Auflage sie auf Französich gelesen hatte, traf sie, wie Millionen Frauen nach ihr, mitten ins Herz. Natürlich erklärten Mélanies Freunde sie für vollkommen verrückt, die weite Reise zu ihm anzutreten. Doch sie musste diesen Mann treffen!

 

EIN LEBEN FÜR DIE HOMÖOPATHIE

Mélanie kam zu einem Zeitpunkt an, als im Hause Hahnemann nur wenig Freude und viel Wehmut herrschten. Der Mann, der den Menschen die Homöopathie geschenkt hatte, lebte zurückgezogen nach dem Tod seiner ersten Frau. Von seinen elf Kindern waren nur die  besagten zwei Töchter um ihn. Doch er empfing noch Patienten trotz seines hohen Alters.

Freunde und Kollegen kamen und testeten an sich selbst Hahnemanns Arzneien: Belladonna, Arsenicum, Aconitum, Pulsatilla. Sein Leben drehte sich, auch nach fast 40 Jahren, immer noch nahezu ausschließlich um die Heilmethode, die er durch Zufall entdeckt hatte.

ENTDECKUNG MIT LANGZEITFOLGEN

Um sein Einkommen für seine große Familie etwas aufzubessern, hatte Hahnemann, der fünf Sprachen fließend sprach, 1789 ein Buch des schottischen Arztes Prof. Dr. William Cullen übersetzt. Er war dabei auf die Wirkung der damals bereits bekannten Chinarinde gestoßen, die gegen Malaria eingesetzt wurde. Sie war es, die den homöopathsichen Gedanken ins Rollen brachte. Weil Hahnemann, dem die Brachialmethoden seiner Zeit zuwider waren – Klistiere, Brechmittel, Aderlässe, giftige Arzneien – Cullens Aufzeichnungen über die Wirkung der Chinarinde nicht schlüssig erschienen, unternahm er über mehrere Tage Selbstversuche: Er verdünnte den Wirkstoff und notierte die Symptome, die bei ihm nach dessen Einnahme auftraten. Er stellte fest, dass diese Erscheinungen den Symptomen der Malaria glichen. Nach sechs Jahren weiterer Versuche mit anderen Wirkstoffen – sowohl an sich selbst als auch an seinen Kindern sowie einigen seiner Schüler – formulierte er 1796 die These, dass es möglich sein müsse, mit einer Arznei, die am Gesunden Symptome erzeugt, die gleichen Symptome bei einem Kranken zu heilen. Seine Ähnlichkeitsregel war geboren.

Samuel Hahnemann genoss den Ruf, jähzornig zu sein,ungeduldig und leidenschaftlich. Er war ebenso genial wie kompromisslos. Seine Lehre oder keine Lehre: Wer von seiner Vorgehensweise abwich, verscherzte sich seine Gunst. Homöopathie hatte bereits Einzug gehalten in den höchsten Kreisen. Dichter und Maler, Politiker, Komponisten und Wissenschaftler waren auf Hahnemanns Therorien  aufmerksam geworden und hatten selbst Erstaunliches mit der Homöopathie erlebt.

Die Bedeutung seiner Entdeckungen hatte bereits nahezu alle europäischen Länder erreicht. Doch er war noch lange nicht zufrieden. Und nur wenige seiner Schüler waren ihm gut genug: sein enger Freund Clemens von Bönninghausen; sein ehemaliger Student in Leipzig Constantin Hering. Aber ein Nachfolger? Und nun: Mélanie.

 

EIN AUSSERGEWÖHNLICHES PAAR

Sie fegte in sein Leben wie ein frischer Frühlingswind, auf der Suche nach dem Meister, dem Heiler und dem Vater in einer einzigen Person. Sie kannten sich drei Tage, als er sie um ihre Hand bat. Mélanie zögerte keinen Augenblick. Die heimlichen Briefe, die sie sich zusteckten, standen sich trotz der 45 Jahre Altersunterschied an Leidenschaft in nichts nach. „Niemals habe ich jemanden so sehr geliebt wie Sie“, schrieb er ihr auf Französisch, und sie antwortete ihm: „Kein anderer Mann wird je seine profane Hand nach mir ausstrecken, kein anderer Mund je meinen Mund küssen. Ich schwöre Ihnen ewige Liebe und Treue.“

In ihren Briefen schrieb sie auch vom Martyrium ihrer Kindheit: dem abgöttisch geliebten und dennoch schwachen Vater, Joseph Comte d`Hervilly, bei dem Hahnemann ganz formell in einem Brief um Mèlanies Hand anhielt; von der Mutter, Marie-Josèphe Gertrude Heilrath, die ihre heranwachsende Tochter zunehmend so sehr um ihre jugendliche Schönheit beneidete, dass sie ihr Kind auf grausamste Weise tyrannisierte, grün und blau schlug und schließlich versuchte, Mélanie zu erstechen. Statt seine Tochter zu verteidigen, schaffte der Comte Mélanie aus dem Haus und brachte sie bei einem mit der Familie befreundeten Maler unter: Guillaume Gillion-Lethière. Er war ihr großes Glück in ihrem unvorstellbaren Unglück: Unter seiner liebevollen Anleitung wurde sie zu einer bemerkenswerten Künstlerin. Er war einer der Freunde und Gönner, der gerade gestorben war, bevor sie sich zu Hahnemann nach Köthen aufmachte.


Auf nach Frankreich

Natürlich hielten Mélanie und Samuel ihre Beziehung geheim. Welch ein Skandal in der 6000-Seelen-Stadt Köthen! Bis zur Hochzeit im Januar 1835 wussten nicht einmal Hahnemanns Töchter, was er im Begriff war zu tun. Die Frauen zogen alle Register, um ihre mögliche Stiefmutter, die jünger war als sie selbst, zu vertreiben. Sie wollten ihren Vater für sich, und mit ihm ihre materielle Sicherheit. Vergeblich. Hahnemann schenkte seinen Kindern schließlich sein gesamtes Vermögen, um sie von Mélanies selbstloser Liebe und ihren ehrbaren Absichten ihm gegenüber zu überzeugen.

Im Juni 1835 brach das ungleiche Paar auf nach Paris. Hahnemann war selig. Er würde seine Frau begleiten, schrieb er seinem Freund Bönninghausen; er habe gute Kontakte, und die besten homöopathischen Schüler dort würden ihn bereits ungeduldig erwarten. Im Gepäck hatten sie ein Portrait, das Mélanie dank Hahnemanns homöopathischer Hilfe von ihm malen konnte – ihre Schmerzen, deretwegen sie nach Köthen gekommen war, schienen nahezu verschwunden. Die Postkutsche, mit der sie acht Monate zuvor angekommen war, trug sie nun in ihr neues, gemeinsames Leben in Frankreich.

 

DIE PRAXIS AM JARDIN DU LUXEMBOURG
Innerhalb kürzester Zeit stellte sich Hahnemanns Plan, ein ruhiges, beschauliches Leben mit Mélanie zu genießen, als unhaltbar heraus. Ihre Wohnung in der Rue de Madame 7 wurde innerhalb weniger Wochen zum Mekka der chronisch Kranken in Paris. In Köthen hatte Mélanie bereits Einblick in Hahnemann ledergebunde Krankenjournale – über 1800 Bücher – gewonnen. Nun schrieb sie selbst auf, was die Patieten, die in langen Kutschenschlangen vor der Tür warteten, an Symptomen  beklagten. Sie war Assistentin und Sekretärin zugleich; sie notierte alle Details. Mélanie wurde zur ersten Schülerin Hahnemanns, die im direkten Kontakt mit den Patienten aus seiner Hand die Homöopathie erlernte. „Ich habe 50 Jahre einen Mann gesucht“, schrieb er einem Freund, „und habe ihn erst in einer Frau gefunden.“ Er selbst benannte Mélanie schon nach kürzester Zeit als seine Nachfolgerin. Während sie seine Lehre in jede Zelle ihres Körpers aufsog, schwelgte er in der Kultur, die sie ihm unablässig bot. Theater, Freunde, Soireen: Er war nach eigener Aussage der glücklichste Mann dieser Welt. Er ließ die Welt wissen, dass sie die „eifrigste Schülerin der homöopathischen Heilkunst sei“ und seinem Schüler und Freund Constantin Hering in Amerika berichtete er, dass Mélanie bereits an diversen armen Patienten, die sie regelmäßig behandelte, glänzende Heilungen von chronischen Krankheiten vollbracht habe.

 

DIE PATIENTEN KAMEN AUS GANZ EUROPA
Die Hahnemanns zogen in ein erheblich größeres Haus in der Rue de Milan. Die Außenseitermethode war zur ersten Wahl der Aristokratie und Diplomatie geworden; doch auch  Patienten aus allen anderen sozialen Schichten fanden homöopathische Hilfe bei dem außergewöhnlichen Paar. Während sie unzählige Fälle behandelten, gewannen sie immer neue  Erkenntnisse. Mélanie notierte jedes Wort ihres Lehrers: in Journalen, aber auch im bereits gedruckten „Organon“. Ihre und Hahnemanns Handschriften verwoben sich miteinander, so wie auch ihre Leben nicht mehr voneinander zu trennen waren. Sie probierten unterschiedliche Potenzen – Hahnemann benutzte überwiegend Globuli bei seinen Patienten – und zunehmend gingen sie dazu über, Sulfur als erste klärende Arznei anzuwenden und anschließend das Symptom zu behandeln, das unter dieser äußeren Schicht auftauchte … um dann wieder Sulfur zu geben und das nächste auftauchende Symptom abzuwarten.
Häufiger als zuvor, begann Hahnemann nun die Mittel entsprechend den sich verändernden Symptomen zu wechseln, während er zuvor ein Mittel gab und die ganze Wirkung abwartete, bevor er ein nächstes verordnete. Er entwickelte die C-Potenzen, bei denen für eine so genannte C1 ein Wirkstoff im Verhältnis 1:100 mit einem Alkohol-Wasser- Gemisch verdünnt und anschließend 10-mal verschüttelt wird. Mélanie verinnerlichte dabei jeden seiner Schritte. Die ganze Zeit war sie dabei von Neidern umringt: sie missgönnten ihr, dass sie dem Meister so nahe war; wie sehr er sie verehrte; ihre Heilerfolge und das tiefe Verständnis der Homöopathie, das sie entwickelt und in ihre gesellschaftliche Einflusssphäre getragen hatte. Schon damals lagen sich die unterschiedlichen  homöopathischen Gesellschaften mit der Politik darüber in den Haaren, ob Homöopathie nun wirke oder nicht. Doch die Debatten konnten dem Paar nichts anhaben – auch nicht Mélanie, die ja keine Ärztin war. Doch das sollte sich bald ändern.

 

SCHON BALD STELLTE MÉLANIE DIE FRAGEN
Hahnemann saß hinter seinem großen Schreibtisch, während seine Frau unter seine Aufsicht Patienten befragte. Er muss geahnt haben, dass er für die Zukunft ihrer medizinischen Karriere bald Sorge tragen musste – für den Fall, dass er sie eines Tages nicht mehr schützen konnte. Er schrieb an Constantin Hering in Amerika und erbat für Mélanie ein Diplom als homöopathische Ärztin.
Seit 1836 hatte sie bereits allein behandelt, und das war nach der französischen Gesetzgebung im besten Falle halblegal. Das Diplom von der Allentown Homeopathic Academy, die von  Hering in den USA gegründet worden war, traf schließlich im Jahr 1840 ein. Sie hatte von diesem Zeitpunkt an noch drei Jahre an Hahnemanns Seite, um alles von seiner Lehre in sich aufzunehmen. Dann, im Frühjahr 1843, erkrankte er an einer Bronchitis. Anders als in all den Jahren zuvor, erholte er sich diesmal nicht. Er trug seiner Frau auf, die Praxis zu übernehmen. Sie lehnte erschrocken ab: Sie, eine Frau – die Ärzte würden sie hassen! Er antwortete ihr: „Was kümmert dich das? Tu einfach, was ich will.“

Nach der Liebe ein Tränenmeer

Am 2. Juli 1843 starb Samuel Hahnemann in ihrem gemeinsamen Schlafzimmer. Sie waren allein. In den letzten Augenblicken seines Lebens nahm er Mélanie das Versprechen ab, auf seinen Grabstein schreiben zu lassen „Non inutilis vixi“ – „Ich habe nicht unnütz gelebt.“ Für Stunden war Mélanie wie gelähmt, nachdem er seine letzten, schmerzhaften Atemzüge getan hatte. Sie erwirkte die Erlaubnis, dass sie ihn neun Tage lang, als einbalsamierten Leichnam, im Haus behalten durfte. Niemand erfuhr bis dahin, dass er gestorben war. Am 11. Juli brachte sie ihren Mann, nur begleitet von seiner Tochter Amalie und Enkel Leopold, endlich im Morgengrauen zum Friedhof in Montmartre. Die winzige Familienabordnung  war zuvor nach Paris geeilt, um bei ihrem sterbenden Vater und Großvater zu sein. Doch erst kurz vor seinem Tod gewährte ihnen Mélanie den Zutritt, um Abschied zu nehmen.

Damit beschwor sie so viel Hass herauf, dass sie ihres Lebens nie wieder richtig froh werden sollte. Leopold Süß, der Enkel, sollte sie von nun an unbarmherzig verfolgen, weil sie Hahnemanns Anhängern einen würdevollen Abschied verwehrt hatte.

 

DIE RADIKALE WENDE

Mélanie begann einige Wochen nach Hahnemanns Tod, genau nach seinen Anweisungen zu praktizieren. An ihrer Seite waren zwei befreundete Ärzte, die sie bei der Behandlung zahlloser Patienten unterstützten, sowie Charles Lethière, der Sohn ihres Kunstlehrers und von Beruf Apotheker. Auf der Grundlage von Herings Diplom ließ die Homöopathin sich Visitenkarten drucken: Madame Hahnemann, Doktor der homöopathischen Medizin. Doch am Heiligabend des Jahres 1848 wurden die hochfliegenden Pläne jäh gestoppt: Ein Pariser Gericht erhob Anklage gegen sie, weil sie sowohl als Ärztin als auch als Apothekerin illegal gearbeitet hatte. Ihr Anwalt zog alle Register und argumentierte, wie segensreich die Arbeit von Mélanie für die Armen und Kranken gewesen sei und dass schließlich auch Jesus keine ärtzliche Lizenz gehabt habe, um Lazarus von den Toten aufzuwecken! Doch anders als in Deutschland, musste man in Frankreich Mediziner sein, um Homöopathie auszuüben. Ihr US-Diplom, half ihr nicht weiter. Sie wurde verurteilt: 100 Francs und dazu das Verbot, zu praktizieren. Von diesem Moment an konnte Mélanie nur noch heimlich Patienten behandeln.

Der Streit, der niemals ein Ende fand

Ihr Glück schien sie endgültig verlassen zu haben: Ein Erbstreit konnte nie beigelgt werden, obwohl die Familie bereits großzügigst abgefunden worden war und auf alle Ansprüche verzichtet hatte. Dazu entbrannte eine verbitternde Auseinandersetzung über eine neue, sechste Auflage von Hahnemanns „Organon“, die seine letzten neuen Erkenntnisse beinhalten sollte. Mélanie besaß die alleinigen  Rechte. Doch sie wurden ihr von allen Seiten streitig gemacht. Und Hahnemanns Enkel war nur einer ihrer zahllosen Widersacher, die ihr die Entscheidung über Hahnemanns Aufzeichnungen nicht gönnten. Bis heute gibt es keine Abschrift von dem Werk – ein Buch in dem Hahnemanns und Mélanies Notizen so ineinander fließen, dass sie, kaum zu entziffern, in diesem Werk für immer vereint sind.

 

EINE LETZTE GÖTTLICHE KOMÖDIE

Doch das traurige Schicksal von Hahnemanns Witwe sollte sich noch einmal wenden: 1871 nahm König Wilhelm von Preußen in Versaille den Titel des Deutschen Kaisers an, nachdem er die Franzosen im Krieg besiegt und mehrere Gebiete annektiert hatte. Mélanie erhielt erstmalig die Anerkennung als Ärztin aufgrund ihres Homöopathie-Diploms. Sie war 72 Jahre alt. Ihr blieben sechs Jahre, um sich zumindest ein wenig an diesem Triumph zu erfreuen. Dann starb sie 1878, wie Hahnemann an einem Lungenkatarrh, aber allein. Sie wurde neben ihm begraben.

1840 hatte er geschrieben: „Ich wüsste nicht, wann in meinem Leben ich mich je glücklicher und gesünder gefühlt habe als in Paris, in dem liebevollen Umgang mit meiner theuren, theuren Mélanie…“ Nach 35 Jahren Trennung war sie nun endlich wieder bei ihm.

 

Auszug aus "Die 9 großen Frauenmittel der Homöopathie", Katrin Reichelt/Dagmar Uhl, GU

 

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