Die 9 großen Frauenmittel der Homöopathie

WO ARSENICUM ALBUM INS SPIEL KOMMT, ist der Kampf um die Macht oft nicht weit. Gift ist dabei die Waffe der Frauen, allerdings weniger im tatsächlichen als viel mehr im übertragenen Sinne … wie es so unvergleichlich in dem Ballett-Thriller "Black Swan" dargestellt wird.

 

Und paradoxerweise ist Gift – in diesem Fall Arsenicum album, landläufig Arsen genannt – auch der Helfer, wenn die Furcht vor Kontrollverlust, vor Krankheiten oder sogar vor dem Tod diesen Typ zu überwältigen droht.
Arsenicum-Typen sind Machtmenschen: so klug, dass sie jeden Schachzug kennen, um Rivalen aus dem Feld zu schlagen. Sie sind kompetent: Bevor sie eine Sache nicht bis ins letzte Detail durchdrungen haben, hören sie nicht auf, Zusammenhänge zu erforschen. Die Arsencum-Frau ist die absolute Perfektionistin: Gut ist ihr nicht gut genug, wenn besser möglich ist. Und: Keiner der neun Frauentypen ist verzweifelter um seine Gesundheit und die seiner Familie besorgt als Arsenicum. Sie ist ein wandelndes medizinisches Lexikon. Ihre Befürchtung, irgendetwas könnte ihre Familie oder deren Existenz bedrohen, lässt sie niemals los. Immer steht bei ihr ein Symptom im Vordergrund: ruhelose Angst.
Die Geschichte ist voll von großen Herrschern – Königen wie Päpsten – die sich die Wirkung des weißen Arseniks zunutze machten. Besonders in Italien und Frankreich trugen sie das hochtoxische Pulver in ihren Ringen, schütteten es ihrem Gegner unbemerkt in sein Getränk und räumten ihn auf diese Weise kurzerhand aus dem Weg. So sicherten sie ihre Position. Waren sie nicht die Besten, mehr als alle anderen qualifiziert? Eben. Dann mussten sie auch tun, was getan werden musste.

 

ALLES GRÜNDLICH DURCHGEPLANT
Auf eine distanzierte Art und Weise sorgt der Typ, dem diese Arznei gut tut, dafür, dass alles wie am Schnürchen läuft. Zuhause oder im Geschäft: Die strategische Gründlichkeit und Kompetenz, mit der eine Arsenicum-Frau vorgeht, ist ihre größte Licht-, aber auch ihre tiefste Schattenseite. Effizient und straff durchorganisiert – sie will es richtig machen, um jeden Preis. In ihrer Gegenwart möchte man unwillkürlich die Hacken zusammenschlagen. Und die Vorstellung, sie könnte unerwartet vor der Tür stehen und auch noch einen Blick in unseren Küchenschrank werfen, würde uns sofort zum Aufräumen animieren.

Die Darstellung von Helen Mirren als "Die Queen" – der Film, der von den ersten Tagen nach Prinzessin Dianas Tod erzählt – lässt an Arsenicum denken. Und auch, wenn Diana nicht durch Gift starb, so starb sie doch sicherlich im übertragenen Sinne durch diese Art von Vergiftung.


ARSENICUM BEIM ARZT
Kommt eine Patientin in die Praxis, die diese – natürlich extrem verdünnte! – Arznei braucht,  wird sie explizit fragen, wenn sie ihre Globuli bekommt: „Das ist jetzt kein Gift, oder?“ Und allein das ist ein ziemlich sicherer Hinweis, dass der behandelnde Homöopath mit Arsenicum auf dem richtigen Weg ist. Sie hat ihren Besuch gründlich vorbereitet: den Termin gemacht und am Tag vorher noch einmal bestätigt; sie kommt auf die Minute pünktlich; die Symptome hat sie ordentlich notiert (und zwar alle!); die Röntgen- und Blutbilder sind in ihrer Tasche, und vielleicht hat sie auch noch die Krankengeschichte ihrer Vorfahren kurz skizziert, falls dieses Detail zur Sprache kommen sollte.

»Die bittersten Tränen, die wir an Gräbern vergießen, vergießen wir wegen ungesagter Worte und Taten, die nicht vollbracht wurden.«
HARRIET BEECHER-STOWE (1811-1896)

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GLOBULiX-Homöopathie bei apo-rot: Arsenicum album D12

Diese ruhelose Angst vor Kontrollverlust…

Diese Frau fühlt sich ihrer – für sie als bedrohlich empfundenen – Umgebung schutzlos ausgeliefert, weil sie wirklich glaubt, dass alles sie vergiften oder zumindest krank machen könnte … überall, zu jeder Zeit. Deshalb darf sie kein Detail übersehen, das ihr in ihrer Vorstellung zum Verhängnis werden könnte. Entspannungsfaktor? Null.

Die Angst vor Krankheit ist bei Arsenicum-Frauen absolut existenziell. Sie lassen sich bei einer Grippewelle sofort impfen – und würden anderenfalls auch tatsächlich krank werden, weil ihre Angst ihre Abwehrkräfte komplett lahmlegt. Auf Reisen sind sie diejenigen, die sich am schnellsten eine Lebensmittelvergiftung zuziehen, in deren Folge sie an schrecklicher Übelkeit, kaltem Schweiß, Herzklopfen, wächserner Blässe und schlimmstem wässrigem Durchfall leiden. Sie sind extrem geschwächt, kalt, frostig und – natürlich – voller Angst, dass sie vielleicht nie wieder gesund werden oder gar sterben könnte.


DISZIPLIN – IMMER, ÜBERALL
Weil ihre Angst so groß ist, größer als bei jedem anderen Konstitutionstyp der Homöopathie, liebt sie klare, vermeintlich sichere Strukturen: Ehe, Ordnung, ein sicherer Job, Perfektion. Alles muss an seinem Platz sein. Das gibt ihr zumindest den äußeren Anschein von der Sicherheit, die sie innerlich nicht empfinden kann. Jeden Tag stirbt sie in der Fantasie tausend Tode (wegen vergleichsweise geringer Anlässe), vor deren realer Variante sie sich dann nachts umso mehr fürchtet. In ihrem Telefon am Bett ist der Notruf als wichtigste Nummer einprogrammiert. Und wenn sie träumt, dann oft von Räubern und dem Tod. Eine solche Frau könnte direkt neben Ihnen arbeiten und Sie hätten keine Vorstellung davon, was wirklich in ihr vor sich geht. Dazu ist ihre Disziplin zu groß. Sie würden ihren aufgeräumten Schreibtisch sehen, auf jede Detailfrage eine präzise Antwort erhalten. Sie könnten Ihre Familienpapiere von ihr ordnen lassen, Ihre Speisekammer neu sortieren: Am Ende stünde ein 1a-Ergebnis vor Ihnen, das Ihnen einen komplett neuen Referenzpunkt für Organisation gäbe. Was Sie jedoch nicht sehen würden ist das Grauen in ihr, dass sie ein Detail vergessen haben könnte und nun schlecht dasteht.

Im Namen des Vaters

Das Leben einer Arsenicum-Frau dreht sich darum, was erlaubt ist und was nicht; um "das tut man und das tut man nicht"-Regeln, die bei ihr oft durch einen äußerst strengen Vater entstanden sind. Sein "Streng dich an, werd’ besser, spring’ höher, sei erfolgreicher als alle anderen" scheint als eine Art Dauerschleife und für andere unhörbar in ihr nachzuklingen und sie zu permanenter Höchstleistung in sämtlichen Lebensbereichen anzutreiben.

Entspannt, lebendig und gefühlvoll zu sein: Das wäre ein zu hohes Risiko für den Arsenicum-Typ. Sie liebt stattdessen klare, vorhersagbare, präzise passende Lebensbausteine und – Ordnungsfanatikerin, die sie nun einmal ist, bewacht sie diese rigide Architektur ihres Lebens mit Argusaugen.

 

KONTROLLIERTE LEIDENSCHAFT
Man kann sich eine Arsenicum-Frau nur schwer in leidenschaftliche Affären verstrickt vorstellen. Die zarte Gestalt, die Eleganz, das geradezu aristokratische Profil, die Porzellanhaut lassen für solche Fantasien wenig Raum. Was man sich hingegen sehr wohl vorstellen kann ist, dass ihr Partner, um ihrer bisweilen kühlen Kontrolle zu entkommen, irgendwann eine Geliebte hat … was Arsenicum wiederum immer tiefer in ihr Labyrinth aus Angst hineintreibt. Der Ausdruck ihrer gigantischen Furcht vor Infektionen findet sich bei ihr häufig auch beim Sex: kontrollierte Leidenschaft, nach dem Sex duschen, und natürlich ist die Frequenz korrekt geregelt. Auch in diesem Bereich, wie in allen anderen, zweifelt sie innerlich an sich, ob  sie es auch richtig macht. In der Folge ist sie so angespannt, dass ihr Erotik und Sinnlichkeit verloren gehen können. Und wenn sie entdeckt, dass ihr Mann ein Verhältnis hat, denkt sie eher an ihre Gesundheit als an den Betrug selbst: "Was ist, wenn diese Frau …" Und sie macht sich in schlaflosen Nächten Sorgen um ihre nun unsichere finanzielle Lage: "Er kann ja gehen, aber dafür wird er zahlen!"

 

TIPP

Bei Orgasmusstörungen, die damit zu tun haben, dass Hingabe und Loslassen nicht möglich sind, ist Arsenicum ein wichtiges Mittel für jede Frau, wenn gleichzeitig noch eine große Angst vor Infektionen besteht.


DIE PERFEKTE FAMILIE
Noch viel besorgter als um sich selbst ist die Arsenicum-Frau um ihre Kinder. Damit sie von ihrer Umwelt akzeptiert wird (was sie für sich selbst nicht tun kann), ist sie auch mit dem Nachwuchs übergenau. Haushalt, Mann, Kinder, Ballett- und Klavierunterricht sind – wie es sich für eine gute Familie gehört – straff organisiert. Und jedes Kind besucht mindestens einen Förderkurs. Es vergeht kein Tag, an dem das Kind einer Arsenicum Mutter nicht Geige oder Klavier übt (wenn es ein Instrument spielt), und vorher darf es auch nicht hinaus zum Spielen. Alle familiären Unterlagen sind in Ordnern abgeheftet und exakt so beschriftet, dass sich jeder andere darin sofort zurechtfinden würde, denn ihr System ist absolut logisch und nachvollziehbar – gedacht schließlich auch "für den Notfall ...". Und den erwartet Arsenicum, wenn sie aus dem Gleichgewicht gerät, geradezu stündlich.


DIE ÄUSSERE ERSCHEINUNG
Das Adrette in einer Arsenicum-Frau drückt sich schon in ihrem Äußeren aus: Wenn sie zum Beispiel morgens ins Büro kommt, ist ihre Erscheinung perfekt. Niemals wäre ein Fleck auf ihrem Kostüm zu finden. Sie trägt dazu die passenden Schuhe, eine passende Handtasche … elegant, aber schlicht – ganz anders als bei Lachesis. Ihre Frisur sitzt, das Make-up ist sorgsam aufgetragen und sehr dezent, und man würde nirgendwo einen Rand sehen, weder im Gesicht noch an der Kleidung. Auf eine konventionelle Art wirkt sie immer ein wenig zu angepasst.

WANN DAS GIFT INS SPIEL KOMMT
Der Arsenicum-Typ ist kultiviert und belesen, kann sich gut ausdrücken, ist ehrgeizig und informiert über das, was in der Welt passiert. Ihre immense Disziplin lässt sie und auch die, die sie liebt, nie im Stich. Sie hätte daher allen Grund, voller Selbstvertrauen auf das Leben zuzugehen. Doch trotz ihrer Intelligenz und ihres Wissens quälen sie jedes Mal große Zweifel, wenn sie – sei es in ihrem Beruf oder in der Familie – eine Entscheidung trifft: War die Entscheidung nun richtig oder falsch? Hätte  sie es vielleicht besser machen können? Hätte sie sich anders verhalten sollen? Hat sie etwas übersehen?

Erst, wenn dann jemand, den sie als übergeordnete Autorität akzeptiert, zu ihr sagt, dass ihre Entscheidung richtig war, kann sie sich beruhigen. Sie will jede Verunsicherung in sich ausschalten – so, als wäre permanent die Gefahr im Raum, dass sie nicht das erfüllt, was von ihr erwartet wird. Auf der tiefsten Ebene ihrer Seele hat sie Angst vor Strafe: als würde ihr, symbolisch gesprochen, ständig jemand über die Schulter schauen. Umgekehrt, wenn sie also nicht bestätigt, sondern kritisiert wird, kann Arsenicum blitzschnell ihre giftige Seite hervorkehren. Ihre Kritiker kann sie umgehend so kaltstellen, dass die Temperatur im Raum innerhalb von Sekunden um glatte zehn Grad fällt. Sofort zitiert sie drei Leute, die auch "ganz ihrer Meinung" sind; sie wird stolz und arrogant und kanzelt alle, die eine andere Ansicht vertreten, auf eine distanzierte Weise ab. Wenn irgendetwas schief läuft, vor allem an ihrem Arbeitsplatz, weist sie umgehend anderen die Verantwortung dafür zu. Und sie hat dabei intellektuell ausgefeilte, sehr überzeugende Argumente. Arsen-Frauen können dann mit Blicken töten, und sie ziehen sich anschließend zurück, indem sie der „Leiche“ die kalte Schulter zeigen. Eines ihrer Hauptsymptome ist entsprechend die körperliche Eiseskälte.

ANGST HAT VIELE GESICHTER
Angst kennt vermutlich jede(r), doch wovor jemand sich ängstigt ist unterschiedlich. Vergleichen wir Arsenicum mit anderen Typen, um zu sehen, wer wovor am meisten Angst hat:

  • Arsenicum album – vor Krankheit, Vergiftung, Tod, Einbrechern, finanziellem Verlust
  • Aurum – vor beruflichem Versagen; aus Angst um die Finanzen kann sie jeden Pfennig umdrehen, jede Ausgabe kontrollieren
  • Argentum nictricum – vorm Fliegen, vor Enge, Weite, großen Plätzen und Prüfungen
  • Gelsemium – ebenfalls vor Prüfungen, aber auch vor Rendez-vous, vor öffentlichen Auftritten sowie vor schlechten Nachrichten
  • Platin – vor Höhen und Enge sowie vorm Fliegen und Fallen
  • Phosphorus – durch übertriebene Fantasie davor, was alles Schlimmes passierenkönnte, aber auch vor Gewitter und Dämmerung
  • Stramonium – vor dem Alleinsein und vor Dunkelheit.


DER VERSUCH, DIE ANGST ZU BANNEN
In ihrem makellosen Heim ist Arsenicum die Gastgeberin, die unauffällig hinter ihren Gästen schnell mal eben den Boden feudelt, kaum dass diese eingetreten sind. Denn man weiß ja nie, was sie alles in die Wohnung schleppen und welche Keime sich in den möglichen Fußabdrücken verbergen. Und wenn sie auf Spielplatz- oder Autobahntoiletten geht, dann wird die Brille desinfiziert, obwohl sie sich anschließend nicht drauf setzt (spätestens an dieser Stelle werden Sie vielleicht bemerken, dass Ihnen die Aspekte von Arsenicum doch näher sind, als Sie bisher dachten …). Am allerliebsten sucht sie das fremde Örtchen gar nicht erst auf und verlässt sich lieber auf den eigenen Sanitärbereich zu Hause, der natürlich klinisch rein ist.

Häufig hat Arsenicum auch eine Alarmanlage im Haus, um sich vor Eindringlingen zu schützen. Ihre Vorratskammer ist immer gut aufgefüllt, damit sie für alle Eventualitäten – inklusive Krieg und Atomschläge – gerüstet ist.


ORDNUNG IST IHR GANZES LEBEN
Wenn ein Buch oder eine Figur im Regal auch nur um ein winziges bisschen in seiner Position verschoben ist, würde auch eine gesunde Arsenicum-Frau dies sofort bemerken und gleich alles wieder "zurecht rücken". Sie wäre eine hervorragende Feng-Shui Architektin, sofern niemand die Dinge verstellt oder sonstwie durcheinander bringt. Auch gäbe sie eine gute Buchhalterin ab, der keine Unstimmigkeit entgeht, oder eine Homöopathin, die garantiert kein Symptom übersieht.

Das Problem des Arsenicum-Typs ist jedoch, dem Ganzen auch Leben einzuhauchen. Sie weiß tatsächlich nicht, wie sich das Leben anfühlen würde, wenn sie einfach einmal "locker" wäre. Sie verliert sich so sehr darin, ihre Details festzuzurren, dass das Wesentliche ständig an ihr vorbeirauscht. Denn, wie John Lennon einst sagte, "…geschieht das Leben, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen.


DEM TOD NICHT INS AUGE SEHEN
John Lennon hat das ereilt, was Arsenicum wie nichts auf der Welt fürchtet – das Surrealste und Schlimmstvorstellbare: der Tod, viel zu früh und unvorhersehbar. In Lennons Fall verursacht durch einen völlig verdrehten Fan, der sein Idol vor dessen vermeintlich sicherem Zuhause erschoss. "Siehst du!" ruft Arsenicum verzweifelt. „Und nun sag mir doch mal: Wie kann man sich bloß gegen solche Schrecklichkeiten absichern?“ Vermeintlich so: Nachts liegt sie wach, bis auch wirklich alle Kinder von der Party zurück sind. In ihrem Handschuhfach liegt eine Dose Pfefferspray. Sie ist die Frau, die Hunderte von Kilometern zu einem angesagten Heiler fährt, weil da dieser unklare Schmerz in ihrem rechten Knie ist.
Natürlich fürchtet sich Arsenicum auch mehr als alle anderen Mittel vor Krebs, und sie rechnet fest damit, dass sie ihn bereits hat … er wurde nur noch nicht entdeckt. Solange sich Arsenicum nicht aus den Fängen ihrer quälenden Ängste befreit, wird sie immer neue Strategien entwickeln, der Realität des Todes nicht ins Auge sehen zu müssen.

Die heilende Krise

Aus ihrer Angst herauszutreten und sich auf Homöopathie einzulassen, ist für den Arsenicum- Typ ein größerer Sprung über den eigenen Schatten als für die allermeisten anderen Mittel. Ihr fehlt das sehnsüchtige Harmoniebedürfnis von Pulsatilla, die Abenteuerlust von Lachesis oder der Leidensdruck von Staphisagria und Natriumum einen Homöopathen aufzusuchen. Denn aus ihrer Sicht ist bei ihr doch alles im Lot, und Angst hat schließlich jeder, oder? Das stimmt. Doch keine hat sie in diesem unvorstellbaren Ausmaß!

Der akute Arsenicum-Zustand kann bei jedem Typ – das ist eine der Möglichkeiten – durch  eine Lebensmittelvergiftung ausgelöst werden. Das elende Gefühl dabei ist so groß, dass mansich plötzlich genau vorstellen kann, wie es ist, mit dem Tod konfrontiert zu sein. Auf einmal ist da diese ruhelose, unbezwingbare Angst, das Gefühl lähmender Schwäche. Bedrohung, Ungewissheit und der Verlust der Kontrolle sind in diesem Moment zu groß, als dass man sie noch mit irgendeiner Kontrollstrategie beherrschen
könnte. Der Zustand, der nach der Arznei verlangt, kann aber auch durch eine existenzielle Bedrohung entstehen:

  • wenn die Arbeit und damit das Einkommen verloren ging
  • wenn eine Situation entstanden ist, in der etwas „gestorben“ ist oder gehen muss, um etwas Neuem Platz zu machen – wie zum Beispiel eine wichtige Beziehung oder das vertraute Zuhause
  • wenn ein geliebter Mensch lebensbedrohlich krank wird
  • wenn ein solches Ereignisse bereits in der Vergangenheit geschehen und Teil der familiären Biografie ist.

Je nach Konstitution, und je nach Vergiftungsgrad der Gedanken, können diese Auslöser selbst einen zuvor einigermaßen gefestigten Charakter in die tiefsten Zweifel und Ängste des Arsen-Mittelbildes befördern.

»Furcht besiegt mehr Menschen als irgendetwas anderes auf der Welt.«
RALPH WALDO EMERSON (1803 – 1882)

Doch manchmal sind die Auslöser auch viel weniger spektakulär und deshalb auch schwerer zu identifizieren. Jedes Ringen um Führung, Kompetenz und Mitbestimmen wollen (und nicht können) löst bei entsprechender Disposition unter Umständen einen Arsenicum-Zustand aus – bei perfektionistischen Frauen allemal.


WENN DER ANGSTKNOTEN PLATZT
Mit der Gabe von Arsenicum album platzt der Angstknoten, und dahinter taucht das ungeheure Potenzial dieses Typs in seiner unverfälschten Form auf. Arsenicum hat die große Gabe der Struktur; das Talent, selbst die komplexesten Zusammenhänge so zu ordnen, dass sie für andere Menschen zugänglich werden.

Ihre extrem gute Wahrnehmung für Details, ihr ästhetisches Empfinden bringen Eleganz und Klarheit in alle Räume. Mit ihrer Disziplin und ihrem Organisationstalent wird sie zur Leitfigur der Familie: In der Beziehung zu ihren Kindern rückt die emotionale Sicherheit vor die finanzielle. Aber auch ihre Eltern profitieren von der neu gewonnen Akzeptanz, wenn sie älter oder krank und gebrechlich werden. Arsenicum kann sich nun liebevoll um sie kümmern, statt mit immer neuen Kontrollstrategien (Tabletten, Blutdruck, Arzttermine, die neusten Schlaganfall-Therapien) vor ihrer eigenen Angst davon zu laufen. Endlich kann sie einen Zugang zu den Zyklen von Leben und Sterben entwickeln: Sie fühlt sich nicht länger bedroht, die unausweichliche Realität des Todes kann sie nicht länger lähmen. Gerade weil sie die damit verbundene Angst kennt, wird sie zu einer einfühlsamen Begleiterin durch alle Klippen des Lebens. Die Arznei hilft, ihre Intelligenz und Macht verantwortungsvoll und zum Wohl der Gemeinschaft einzusetzen.

Symptome von Körper und Seele

Typische Auslöser der Beschwerden:
Angst, Schreck, Kummer, Vergiftungen, Veränderungen allgemein.
Symptome und Anwendungsgebiete:

  • Die klassischen Symptome für dieses Mittel: Angst, Ruhelosigkeit, Schwäche, Eiseskälte, Verschlimmerung nachts
  • Gefühl am Rande des Todes zu stehen, gleich sterben müssen.
  • Verlangen nach Gesellschaft
  • Empfindlich gegen Gerüche, Licht, Geräusche, Berührung
  • Zwanghafte Besessenheit von Ordnung und Sauberkeit, Putz- und Waschzwang
  • Panikattacken
  • Angst um die eigene Gesundheit
  • Brennende Schmerzen, die sich durch Hitze bessern
  • Anorexia nervosa (Magersucht), Anämie, Bronchitis, Blasenentzündung und bösartige Erkrankungen (Krebs)
  • Periodizität der Symptome (in gleichen Zeitabständen wiederkehrende Symptome)
  • Großer Durst, Verlangen nach kaltem Wasser; trinken jedoch in kleinen Schlucken, dafür häufig

Besonderheit: Arsenicum ist die homöopathische Arznei am Ende des Lebens, wenn der Abschied mit großer Angst verbunden sind.

 

Modalitäten:

+ Besserung durch Wärme, warme und trockene Anwendungen; Kopfschmerz bessert sich, wenn der Körper vollständig zugedeckt ist bei gleichzeitiger Kühle im Raum (geöffnetes Fenster)
- Verschlechterung durch Kälte, Alleinsein, nachts, besonders nach Mitternacht zwischen 1 Uhr und 3 Uhr; kalte Speisen, kalte Luft, kalte Getränke, Tabak, Anstrengung

 

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Aus "Die 9 großen Frauenmittel der Homöopathie",

Katrin Reichelt / Dagmar Uhl, GU

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