PSYCHOLOGIE

Die vernetzte Seele

von Katrin Reichelt

DEPRESSIONEN sind laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf dem Weg zur häufigsten Volks­krankheit nach dem Herz­infarkt.
Frauen um die 50, Kinder aus dem Haus … sie gelten als typische Kandidatinnen für den Blues der Seele. Doch sie sind beileibe nicht die einzigen. Depressive Verstimmungen greifen wie ein Buschfeuer um sich. Sie tragen das Gesicht von Rückenschmerzen im Schulalter, von Migräne im Teenageralter, vom Baby-Blues Ende 20, zunehmend von Magenge­schwüren und Burnout aufgrund von Existenzkrisen mit 30+. Von der Midlife Crisis ganz zu schweigen.

 

SCHNELLE HILFE DURCH NEUE ONLINE-STRATEGIEN

 

Kaum jemand nennt diese Erscheinungen Depressionen. Denn noch immer klebt der Makel an der Diagnose, der Hochleistungsmenschen wie z. B. Torwart Robert Enke schließlich zum Opfer fielen. Alles sollte sich ändern, als 40.000 Menschen im Stadion von Hannover 96 um ihn weinten. Doch geändert hat sich – nichts. Oder fast nichts. Noch immer warten Patienten mit depressiven Verstimmungen und sogar Depressionserkrankung vier bis sechs Monate auf einen Therapieplatz. Noch immer sind Hausärzte hoffnungs­los überlastet und mangelhaft informiert.

Doch nun macht ein neues Vesorgungsbeispiel in Deutschland Schule. In Holland, Schweden und England hat es sich bereits als so wirkungsvoll erwiesen wie ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht, zwischen Therapeut und Patient: die individuelle Online-Betreuung durch ein kompetentes Therapeutennetzwerk. Mit Gründung der Novego AG hat Mathias von Waldenfels ein Portal aufgebaut, das mit seinem Engagement vor allem Menschen in schwierigen Lebenssituationen konkrete Hilfe anbietet: psychologisch fundiert, zeitlich unabhängig – und auf Wunsch ganz anonym.

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TIPPS FÜR FAMILIE & FREUNDE

Sagen Sie nicht: "Das wird schon wieder", "So schlimm ist es doch nicht", "Reiß dich mal zusammen!", "Jeder denkt irgendwann mal an Selbstmord", "Du musst nur deinen inneren Schweine­hund überwinden", "Anderen geht es noch viel mieser". 

Sagen Sie stattdessen: "Wir werden die beste Hilfe suchen, die wir finden können."

DIE VERSORGUNGSLÜCKE BEGINNT SICH ZU SCHLIESSEN

 

"Es ist für Betroffene zunächst wichtig, überhaupt zu verstehen, was bei einer Depression geschieht", sagt Mathias von Waldenfels, der das Online-Portal für Deutschland mit einem Expertenteam, u. a. dem niedersächsischen Hausärzteverband ent­wickelte. "Bei jedem Menschen sind die Ursachen anders, und dem trägt dieser Depressionshelfer Rechnung. Er geht individuell auf die Situation des Patienten ein." Nicht die Frage "Was ist geschehen, dass es soweit kommen konnte?" steht im Vordergrund. Sondern Aktivhilfe in der Gegenwart, die innerhalb von drei Monaten aus der Krise führen soll – aber natürlich danach auch weiter angewendet werden kann. Sobald der Hilfesuchende einen Depressionstest anonym durchlaufen hat, kann er oder sie für sich entscheiden, ob und welche Variante in Frage kommt: die Web-Version (3 Monate à 59 Euro), die anonym ist und bleibt; die Care-Variante mit zusätzlich drei jeweils 40-minütigen Telefonaten mit einem Psychologen (3-Monate à 119 Euro) oder die Doc-Variante, die gemeinsam mit dem betreu- enden Hausarzt durchgeführt wird (3 Monate à 179 Euro). Egal, für welche man sich entscheidet: Als erstes werden immer aufgrund eines erweiterten Tests präzise Persönlichkeits­profile angelegt. Jede Woche wird ein neuer, für den Patienten maßgeschneiderter Schritt eingeübt. Dabei legen die Experten international und wissenschaftlich anerkannte Kriterien zugrunde. "Patienten können so nicht nur die Wartzeit bis zu einem Therapieplatz sicher überbrücken", so Waldenfels, "sie werden vielmehr bereits von dem Online-Portal an die Hand genommen und können so angenehme Erlebnisse wieder Schritt für Schritt in ihren Alltag integrieren." Zwölf  Wochenmodule werden nacheinander freigeschaltet – von der Informations- über die Aktiv- bis zur Fazitphase.

 

DER BLUES DER SEELE KANN JEDEN MENSCHEN TREFFEN

 

Depression kann jeden treffen: Höchstanforderungen im Studium, Konkurrenzkampf um Ausbildungsplätze, ein unsicherer Arbeits­markt, Beziehungslosigkeit und die Angst zu versagen können schon bei jungen Menschen Depressionen auslösen. Weil Männer eine schwächelnde Seele nur schwer zugeben können, eignen sich anonyme Portale wie novego.de auch für sie besonders gut. "Jede Woche gibt es Übungen und Feedback", sagt Waldenfels. "Wie geht es mir jetzt, habe ich meine Übungen gemacht, wie haben sie meinem Wohlbefinden geholfen?" Die eigene Familie ist mit der Situation oft überfordert. Unkenntnis und der verständliche Wunsch, dass 'schnell alles wieder gut ist', bauen zusätzlichen Druck auf.  "Wir arbeiten deshalb an einem Buddy-Konzept, dass Betroffenen neben professioneller Betreuung auch einen guten Freund an die Seite stellt, den sie selbst auswählen."

 

Weitere ausführlich Informationen finden Sie hier.

Worauf Sie bei der Auswahl achten müssen

Der schwarze Hund der WHO

Die Übersetzung der Filmtexte finden Sie hier:

 

Ich hatte einen schwarzen Hund – sein Name war Depression.
Jedes Mal, wenn der schwarze Hund auftauchte, fühlte ich mich leer und das Leben schien sich zu verlangsamen.
Er überraschte mich seinem Besuch ohne Grund, ohne Anlass.
Der schwarze Hund ließ mich älter aussehen und mich älter fühlen, als ich in Jahren tatsächlich war.
Während der Rest der Welt das Leben zu genießen schien, konnte ich es nur durch den schwarzen Hund sehen.
Dinge, die mir immer Spaß gemacht hatten, waren auf einmal nicht mehr schön.
Es gefiel ihm, mir den Appetit zu verderben.
Er betrog mein Erinnerungsvermögen und zerstörte meine Fähigkeit, mich zu konzentrieren.

Irgendetwas zu tun oder irgendwohin zu gehen, erforderte übermenschliche Kräfte.
In Gesellschaft hatte er eine Nase dafür, wo mein Selbstvertrauen lag und er verscheuchte es. Meine größte Furcht war, entdeckt zu werden und dass Menschen mich verurteilen würden. Durch die Scham und das Stigma, mit dem der schwarze Hund behaftet ist, lebte ich in ständiger Angst, dass Menschen herausfinden würden, was mit mir los war. Also vergeudete ich riesige Mengen an Energie darauf, diese Angst zu verstecken.

Eine emotionale Lüge aufrecht zu erhalten, ist erschöpfend.

Der schwarze Hund konnte mich dazu bringen, negative Dinge zu denken und zu sagen. Er sorgte dafür, dass ich mich schnell irritiert fühlt und dass es schwierig war, in meiner Nähe zu sein. Er nahm meine Liebe und begrub alle Intimität. Nichts tat er lieber als mich aufzuwecken und mich wachzuhalten mit sich ewig wiederholenden, negativen Gedanken. Und er liebte es, mich daran zu erinnern, wie erschöpft ich mich am nächsten Tag fühlen würde.

Einen schwarzen Hund in Deinem Leben zu haben, dreht sich nicht darum, dass du dich ein bisschen niedergeschlagen, traurig oder deprimiert fühlst. Es ist viel schlimmer. Es geht darum, dass du gar keine Gefühle mehr hast.

Je älter ich wurde, umso größer wurde der schwarze Hund und er fing an, DIE GANZE ZEIT um mich herum zu sein. Ich versuchte ihn wegzujagen mit allem, von dem ich dachte, dass es ihn in die Flucht schlagen könnte. Aber meist behielt er die Oberhand.
Zu fallen wurde leichter, als wieder aufzustehen.  Also wurde ich ziemlich gut in „Selbstmedikation“ … was nie wirklich half. Schließlich fühlte ich mich vollkommen isoliert von allem und jedem. Der schwarze Hund hatte am Ende mein ganzes Leben gekidnappt.

Wenn du alle Freude im Leben verlierst, dann kannst du anfangen dich zu fragen, was überhaupt der Sinn des Lebens ist. Gott sei Dank war das der Punkt, an dem ich professionelle Hilfe suchte. Das war der erste Schritt in Richtung Genesung und ein entscheidender Wendepunkt in meinem Leben.

Ich lernte, dass, egal wer du bist, der schwarze Hund Millionen und Abermillionen Menschen beeinträchtigt. Die Chancen stehen für jeden gleich. Ebenso lernte ich, dass es keine für alle perfekte Lösung oder eine magische Pille gibt. Medikation mag einigen helfen, und andere brauchen einen völlig anderen Ansatz.
Außerdem lernte ich, dass aufrichtig und authentisch den Menschen gegenüber zu sein, die dir nahe stehen, das ganze Spiel komplett drehen kann.
Am allermeisten lernte ich,  keine Angst mehr vor dem schwarzen Hund zu haben und ich brachte ihm ein paar meiner eigenen Tricks bei …

Je müder und gestresster du bist, umso lauter bellt er. Also ist es wichtig, dass du lernst, deinen Geist zu beruhigen. Es ist klinisch erwiesen, dass regelmäßig Sport zu treiben, bei milder bis mittelschwerer Depression so effektiv sein kann wie ein Antidepressivum.
Also geh spazieren oder laufen, und lass ihn einfach zurück.
Führ ein Stimmungs-Tagebuch, schreib Deine Gedanken auf. Sie zu Papier zu bringen, kann wie eine Katharsis sein und bringt oft neue Einsichten. Schreib auch die Dinge auf, für die du dankbar sein kannst.
Am allerwichtigsten ist jedoch, dass du bedenkst, dass – ganz egal wie schlimm es wird – wenn du die richtigen Schritte machst, mit den richtigen Leuten sprichst, schwarzer-Hund-Tage vorbeigehen können und werden!

Ich würde nicht sagen, dass ich dankbar bin für den schwarzen Hund, aber er ist ein unglaublicher Lehrer. Er zwingt mich, mein Leben neu zu bewerten und zu vereinfachen. Ich hab gelernt, dass – statt vor meinen Problemen davonzulaufen – es besser ist, sie zu umarmen.
Der schwarze Hund wird vielleicht immer Teil meines Lebens sein. Aber er wird nie mehr das Biest sein, dass er war. Wir verstehen einander. Ich habe durch Wissen, Geduld, Disziplin und Humor gelernt, dass selbst der schlimmste schwarze Hund geheilt werden kann. Wenn du in Schwierigkeiten bist, hab niemals Angst, nach Hilfe zu fragen. Daran ist nichts Beschämendes. Die einzige Schande ist, das Leben zu verpassen.

Depression – finde Hilfe, lass dir helfen.

World Health Organization WHO

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