Die 9 großen Frauenmittel der Homöopathie

WER JE VERLIEBT WAR, kennt vermutlich diesen Ausnahmezustand der Seele: Die Welt ist ein einziger rosaroter Morgen – gefolgt von einem Tränenmeer. Sie fühlen sich großartig und dann wieder entsetzlich. Tage, von Seligkeit durchtränkt, wechseln sich ab mit schlaflosen Nächten. Wissenschaftler haben entdeckt, dass Verliebtsein der Wirkung einer starken Droge gleicht, von der man nur noch eins will: MEHR!

 

Wenn dieser Zustand das gesamte Leben zu beherrschen beginnt, wenn kein klarer Gedanke mehr möglich ist, dann – das haben Homöopathen herausgefunden – entwirrt nichts diese Fäden besser als Ignatia. Die heiße Liebe von Kate Winslet und Leonardo Dicaprio in „Titanic“ verkörpert diesen übertriebenen überreizten Zustand in Reinkultur – ebenso wie "Romeo und Julia", das Shakespeare-Drama, in dem eine Katastrophe der nächsten folgt, wo ein Missverständnis das vorhergehende noch übertrifft. In atemberaubenden Salven von Glücksbotenstoffen, die von den Nervenzellen im Gehirn pausenlos abgefeuert werden, rasen die Emo tionen dem Zusammenbruch entgegen. Die Arznei zieht die Notbremse, bevor der Zug endgültig entgleist.

Ignatia amara  – die Ignazbohne – ist ein dornenloser Kletterstrauch, der sich als Liane an einem Baum hoch windet. Dieser Baum trägt die Pflanze, während sie selbst keine wirkliche Struktur und Festigkeit aufweist. Die Jesuiten brachten die Samen der Pflanze im 17. Jahrhundert nach Europa. Der Name "Ignatia" geht zurück auf den spanischen Priester und Gründer des Jesuitenordens Ignatius von Loyola (1491 – 1556). In der Homöopathie ist die Arznei die Wichtigste für akuten Kummer und immer dann angezeigt, wenn bei einer Frau schon ganz kleine Anlässe heftige, übertriebene und widersprüchliche Reaktionen auslösen.

ANZEICHEN EINES IGNATIA-ZUSTANDS
Ignatias Achillesferse ist die Liebe. Sie idealisiert die Situation vom ersten Moment an, denkt, "Hey, jetzt hab ich’s begriffen", und sie lässt die Welt wissen, dass nun endlich der Traumprinz da ist! Wenn die Chemie des Verliebtseins durch ihr Gehirn pulsiert, bricht sich der Strom der Emotionen fast gewaltsam Bahn. Trifft sie auf Superman – und der muss es mindestens sein – ist nichts mehr normal.
Für Menschen, die diese erfolgreiche, gut strukturierte Frau kennen, ist oft überhaupt nicht nachvollziehbar, dass dieselbe Person ihren ganzen Halt verliert, wenn sie sich verliebt – geschweige denn, wenn sie den Schock einer Trennung von ihrem Liebsten erlebt und überwinden muss. Um sie auch nur annähernd zu verstehen, muss man wissen, wie Ignatia liebt, denn das macht ja in gesundem Zustand auch ihren Zauber aus. Sie liebt selbstlos und mit dem tiefen Wunsch, dem Geliebten einfach alles von sich selbst zu geben: all ihre Gefühle, alle Zeit, die sie nur aufbringen kann, selbst ihren ganzen Besitz. Er soll alles von ihr haben und sie unterwirft sich ihm komplett, mit Haut und Haaren. Wird all diese Liebe einem Mann zu viel, verliert sie nicht nur ihren Bezugspunkt.

»Das Leben ist wundervoll. Es gibt Augenblicke, da möchte man sterben. Aber dann geschieht etwas Neues und man glaubt, man sei im Himmel.«
EDITH PIAF (1915 – 1963)

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Ihre Kompassnadel kommt ins Trudeln, sie weiß nicht mehr, wer sie ist und wo sie steht, und sie erleidet einen vollkommenen Identitätsverlust. Sie hat sich geradezu aufgelöst in ihm, seine Lebensanschauung übernommen, seine Werte, einfach alles, und nun, da er fort ist, empfindet sie sich wie eine leere Hülle. Ihr Leben ist vollkommen bedeutungslos geworden, und selbst, wenn sie andere Menschen ihr Leid nicht sehen lässt, möchte sie eigentlich nur noch eines: so schnell wie möglich sterben (auch wenn sie sich nicht das Leben nehmen würde), um endlich ihren quälenden Gedanken zu entkommen. Gesundheit, Erfolg im Beruf, Reichtum, Freunde, Kunst, kreative Ziele … ohne den Geliebten ist alles nichts.

Ignatias zwei Seiten

Vor diesem Hintergrund ist es umso erstaunlicher, dass sie selbst unter diesen für sie extremen Bedingungen in ihrem Beruf weiterhin wie ein Uhrwerk funktionieren kann. Ihr Büro wird zur Schutzburg. Man merkt ihr kaum an,  durch welches tiefe Tal sie geht. Bei Natrium würde die ganze Belegschaft die Depression mitbekommen, weil sie davon komplett absorbiert ist. Sepia wiederum würde dunkle Wolken von schlechter Laune um sich verbreiten, sodass jeder einen großen Bogen um sie macht. Wie klar Ignatia jedoch in ihrem Beruf ist und wie durcheinander sie sich in ihrer Seele fühlt, sobald in der Liebe ein Hindernis auftaucht, ist so gegensätzlich, dass es geradezu schockierend ist. Darin drückt sich unbewusst ihre ganze Angst aus: Intellekt ist für sie sicher. Liebe nicht.

VIELERLEI KÖRPERLICHE SYMPTOME
Ignatia heilt viele körperliche Symptome, wenn der Seelenzustand zur Arznei passt: marternder Schmerz durch das Ende einer großen Liebe; Schock, weil jemand, der Ignatia viel bedeutet, schwer krank wurde; Heimweh, weil das Leben sie ans andere Ende der Welt verschlagen hat. Nesselsucht und Ekzeme, Appetitlosigkeit und Anorexie, Kopf- und Nervenschmerzen sowie Menstruationsbeschwerden sind Anzeichen, denen allen derselbe Faktor zugrunde liegt: akuter Kummer.

Ein Schlüsselsymptom von Ignatia ist das Gefühl, einen Kloß im Hals zu haben, den sie nicht hinunterschlucken kann. Es hilft ihr dann zum Beispiel, wenn sie etwas Festes isst (und den Kloß damit weiter schiebt). Das scheint ein Widerspruch in sich zu sein – und Widersprüchlichkeit ist auch ein wesentliches Merkmal der überdrehten Ignatia.

INFO: DER IDEALISIERTE GELIEBTE
Die Beziehung ist vollkommen hoffnungslos, und dennoch stellt der Ignatia-Typ den Geliebten ein ums andere Mal auf einen Sockel, übertreibt seine Vorzüge sich selbst und anderen gegenüber und rankt sich an ihm hoch. Mit einer solchen Partnerschaft wird der Kummer immer aufs Neue angefacht und bleibt vor allem eines: AKUT.


VERSTRICKT IN WIDERSRPÜCHE
Gerät Ignatia in einen kranken Zustand, beginnt sie lauter widersprüchliche Dinge zu tun. Sie lacht bei einer Beerdigung, weint aber ohne jeglichen Grund, oder wenn eigentlich Anlass zur Freude besteht. Wird die emotionale Belastung zu groß – eine Belastung, die Natrium noch ohne Weiteres ertragen könnte, oder unter deren DruckPulsatilla sich biegen, aber nicht knicken würde – zerbricht Ignatia: Ihr Gefühlsleben beginnt zu entgleisen; es bildet sich ein emotionaler Knoten, der – würde man ihn bildlich darstellen – in etwa so aussähe wie ein großer, total verhedderter Kabelsalat.

Mangels schützender Hüllen um ihr empfindsames Nervensystem können bei der kleinsten Berührung die Funken fliegen. Und wenn man Pech hat, setzen sie ein ganzes Haus in Brand. Sie ist der Hals-über-Kopf-Typ, eher unvorsichtig als mutig, obwohl sie eigentlich eine ausgezeichnete Intuition hat und auch ein sehr gutes Urteilsvermögen besitzt. Auch hier also: der Widerspruch. Und sehr häufig tut Ignatia dann genau das Gegenteil von dem, was sie eigentlich fühlt.

 

DER HANG ZUM GROSSEN DRAMA
Während Natrium viel kontrollierter ist und auch eher schweigend Vergangenem nachtrauert, verliert Ignatia bei kummervollen Ereignissen oft jede Kontrolle über sich. Sie wechselt zwischen Weinen und Wutausbrüchen, sie schluchzt hysterisch. Alles an ihr ist dann theatralisch wie in einem Schauspiel (zur Erinnerung: Romeo und Julia), ohne dass die ersehnte Erlösung dadurch tatsächlich kommt. Ihre Ausbrüche sind wie eine Entladung von dem Stau in ihr, der zum Beispiel dann entsteht, wenn sie überstürzt eine (falsche) Entscheidung trifft, sich unangemessen verhält und es nun bereut oder wenn sie all zu lange in einer schwierigen, heimlichen Dreiecksbeziehung feststeckt. Gerade dieser letzte Aspekt mit all seinem Schmerz spricht gut auf Ignatia an. Die heilende Wirkung besteht vor allem darin, dass das Mittel hilft, die Unerträglichkeit zu akzeptieren und Konsequenzen zu ziehen. Die Gedanken daran werden nicht mehr wieder und wieder durch ihr ohnehin überreiztes Nervensystem gepeitscht.

 

Frauen, die in großen dramatischen Auftritten vergeblich Erleichterung von diesem Schmerz suchen, schenkt die Arznei Ignatia die emotionale Stärke, die man in Umbruchphasen und bei Neuanfängen braucht. Und solchen, die ihren Kummer nicht zeigen (auch das gibt es bei Ignatia!) erleichtert es die Bürde, die sie zu tragen haben. Häufig sind im Ignatia-Zustand hysterische Anfälle, und die können auf der körperlichen Ebene Tics auslösen, etwa ein Zucken von Mundwinkeln oder Nase. Und ist der Emotionstsunami erst einmal losgebrochen, lässt sie kaum Raum für andere, weil sie alle Aufmerksamkeit auf sich zieht. Sie zieht nicht mal den Mantel aus, bevor sie mit ihren Katastrophennachrichten "auf Sendung geht". Und falls sie verbal schweigt, seufzt sie zumindest so tief, dass dennoch alle im Raum auf sie aufmerksam werden.

SCHOCK IST NICHT GLEICH SCHOCK
Während Aconitum bei seelischem Schock und Arnica bei körperlichen stumpfen Verletzungen die Nr. 1 sind, wird Opium insbesondere bei Bewusstlosigkeit gegeben und Veratrum album ist die passende Arznei, wenn kalter Schweiß ausbricht.
Ignatia ist das richtige Mittel, wenn irgendein unvorhergesehenes Ereignis Sie aus der Bahn wirft. Sie fühlen sich, als wären Sie irgendwo verloren gegangen und könnten nicht mehr nach Hause finden. Häufige körperliche Symptome dabei sind Übelkeit, Zittern, Gliederzuckungen oder krampfartige Beschwerden, Herzklopfen, Schwindel und ein zusammengeschnürter Hals.

Typische Szenen auf Julias Balkon

Oft fühlen sich Ignatia-Frauen wie in einer Traumwelt, weil sie keine eigene gut entwickelte Identität haben. Nicht selten wurden sie als Kinder wie Puppen behandelt, und so fühlen sie sich auch als erwachsene Frauen. Sie sind die Töchter von Müttern, die ihre Kinder  mit sechs Jahren auf Schönheitswettbewerbe schicken oder Eislaufprinzessinnen aus ihnen machen wollen; oder es sind Mädchen, die als Ballettschülerinnen und kleine Pianistinnen schon früh an große Auftritte gewöhnt wurden. Gedrillt darauf, unter allen Umständen Aufsehen zu erregen, ist der hysterische Ausbruch für den Ignatia-Typ ein ganz normales Stilmittel. Sie braucht Zuschauer, so wie auch eine gute Schauspielerin oder Tänzerin. Dramatik und Eitelkeit ist Teil ihres Wesens, und durch Aufmerksamkeit und Lob fühlt sie sich lebendig und bestätigt. Bleibt sie unbeachtet, ist sie verunsichert.

Die andere Variante sind Frauen, die in der Kindheit früh verlassen wurden, in Waisenhäusern oder teuren Internaten groß gezogen und/oder adoptiert wurden – die also früh schon ihr Urvertrauen (geliebte Menschen, ihre Heimat) verloren haben. Dass sie in frühen Jahren nicht geborgen waren in der Gewissheit der Elternliebe, führte dazu, dass sie irgendeine Rolle annehmen, von der sie sich die Aufmerksamkeit versprechen, die sie so sehr vermissen. Wenn sie – die Stars – aber getadelt oder kritisiert werden, verlieren sie endgültig den Halt. Sogar bei vergleichsweise harmlosem Anlass kann sich Ignatia in eine Art ausweglose Verzweiflung hineinsteigern.

EIN BREITES ANWENDUNGSSPEKTRUM
Ignatia und Nux vomica (siehe Seite 159) sind sich in vielerlei Hinsicht ähnlich. Beide enthalten Strychnin, ein tödliches Gift. In der Medizin wird es angewendet, um das vegetative Nervensystem anzustoßen, zum Beispiel bei einem Kreislaufkollaps. Aus homöopathischer Sicht lässt sich umgekehrt Folgendes daraus ableiten: Eine Frau, die sich in einem überempfindlichen und übererregten Ignatia-Zustand befindet, bekommt durch die homöopathische Arznei einen Impuls, der ihre überschie.enden Emotionen wieder auf ein normales Maß herunterreguliert.

Doch Ignatia-Globuli können noch viel mehr Gutes tun. Was Nux vomica , die große Kater-Arznei der Homöopathie, vor allem für Männer bewirkt, erreicht Ignatia für Frauen: Zu viele Partys, zu viele Stimulanzien wie Kaffee oder Tee, wenig Schlaf, dazu Alkohol und Zigaretten – das ist die Art von Überreizung und Übertreibung, deren Folgen bei Frauen mit diesem Mittel gelindert werden können.

DIE FRAUENTYPEN UND IHRE SÜCHTE

  • Ignatia und Pulsatilla mögen Tabak, obwohl sie ihn nicht vertragen. Beide können Essstörungen entwickeln, wobei Pulsatilla zu viel isst und Ignatia oft zu wenig, bis hin zur Magersucht
  • Sepia beruhigt sich mit Arbeit, Sex und Drogen
  • Lachesis und Natrium haben beide Verlangen nach Alkohol
  • Natrium tröstet sich zudem gern mit Schokolade, Lachesis dagegen speziell mit Sex.

Und auch Überreizung durch unseren modernen Lebensstil inklusive Multitasking und Überarbeitung ist ein Anwendungsgebiet für dieses Mittel. Denn Ignatias gute Vorsätze, gelassener zu werden, reichen meist allein nicht aus. Sie braucht auch in diesem Fall einen sanften Anstoß von außen.
Samuel Hahnemann sah in Ignatia das erste Mittel der Wahl bei „Krankheitszuständen, die durch gramerzeugende Vorfälle entstehen“, von denen Liebeskummer ein Beispiel von vielen ist. Ignatia leidet ja an einer Art überdrehter Kompliziertheit, die im gesunden Zustand sehr charmant und bezaubernd sein kann. Doch kann es ihr damit auch wie bei Romeo und Julia ergehen: viele große Gefühle und ein tragisches, vorzeitiges Ende. Ein vergleichbares Paar in der heutigen Zeit (zwei Menschen lieben sich, die Eltern sind dagegen; sie treffen sich heimlich, die Familie versucht die Eheschließung zu verhindern ...) könnte erfolgreich mit dieser Arznei behandelt werden – und die Familie am besten gleich mit. Julia, die unkontrolliert schluchzend um ihren Geliebten klagt, wie auch Ignatia es tut, die tief seufzt, als könne sie nicht richtig atmen und, genau wie Romeo, jeden Augenblick zusammenzubrechen droht; ein Paar, das, wenn seine Liebe sich nicht erfüllen kann, auch sonst nichts mehr vom Leben will – all das hätte einem Homöopathen gezeigt, dass bei beiden das wichtigste Akutmittel bei Kummer – Ignatia – angezeigt gewesen wäre.

WANN ES ZEIT WIRD, EINZUGREIFEN
Ein Leben ohne akute, schmerzliche Ereignisse, ohne Liebeskummer, ohne Verluste? Kaum denkbar! Nicht immer muss sofort eine homöopathische Arznei her, um großen Emotionen die Spitzen abzuschneiden. Aber es ist in jedem Fall hilfreich, Ignatia zu kennen und zu wissen, wann Kummer ins Krankhafte umschlägt. Ihre Seele ist so wund, dass diese Unterscheidung für sie selbst manchmal schwer zu treffen ist. Woran erkennt sie, dass es Zeit wird für eine Arznei?
Als erstes daran, dass körperliche Symptome und Schmerzen ihre Lebensqualität beeinträchtigen und durch Ernährung, Schlaf, Bewegung, Ruhe, Kälte oder Wärme, Trost und einfühlsame Gespräche nicht zu lindern sind. Auch, wenn die Seele so bedrückt ist, dass die Handlungsfähigkeit darunter leidet, ist Ignatia eine wunderbare Regulationstherapie.

TIPP
Hahnemann rät dazu, Ignatia am besten morgens einzunehmen, weil sich die Symptome bei abendlicher Gabe häufig verschlimmern.

EIN GUTER RAT
Wenn ihre Freund(inn)e(n) oder ihre Familie ihr sagen, dass es Zeit sei, etwas mehr für ihr inneres Gleichgewicht zu tun, sollte Ignatia darauf hören – zumal sie dazu neigt, sich in der Liebe immer wieder in die gleichen Ausweglosigkeiten zu verstricken. Denn außer für sie selbst können ihre emotionalen Achterbahnfahrten auch für das Umfeld extrem anstrengend sein. Es geht nicht darum, ihr den Mund zu stopfen, sondern darum, Ereignis und Reaktion wieder in eine Verhältnismäßigkeit zu setzen, von der am Ende alle profitieren. Nicht selten ist ja nicht nur Ignatia selbst von dem Kummer betroffen, sondern auch Menschen in ihrer Familie oder im Freundeskreis. Das ist ein Umstand, den sie, wenn sie sich richtig in Rage leidet, leicht vergisst.

KÖRPER UND SEELE BERÜHREN
Eine Ignatia-Frau fragt durchaus nach Hilfe – anders als der Platin-TYP, der findet, dass das weit unter seiner bzw. ihrer Würde ist, oder Natrium , die lieber selbst nach einer Lösung sucht. Und trifft Ignatia jemanden, der ihr zuhört, ohne das, was sie erlebt, zu bewerten, dann tut ihr das unendlich gut. Vorausgesetzt natürlich, der- oder diejenige verstärkt ihre Hysterie nicht noch weiter. Ihre Seele glättet sich auch, wenn sie körperlich berührt wird, zum Beispiel mit sanfter craniosakraler Osteopathie. Und sie kann sich innerlich entgiften, wenn sie sich bewegt: ins Fitnessstudio geht, auf dem Laufband rennt oder Gewichte stemmt.


DEN SCHALTER UMLEGEN
Oft kann erst die Arznei ihr helfen, nicht immer gleich ihrem ersten Impuls zu folgen, der die Dinge in etwas verdreht, das sie nicht sind – sei es, dass er diese besser oder schlechter macht. Ihre extrem große Empfindlichkeit gegenüber Geräuschen und Gerüchen – auch im gesunden Zustand – wird gelindert. Sie können, was im erkrankten Zustand leicht möglich ist, keine hysterischen Anfälle mehr auslösen: Das leiseste Geräusch lässt sie aus dem Schlaf fahren; wenn sie Kaffee, Zigarettenrauch oder auch Blumen oder Parfüm riecht, meint sie, diese Belästigung nicht mehr ertragen zu können und ist jederzeit bereit, deshalb eine heftige Szene zu machen. Auch die Energie in überfüllten Räumen wird für sie durch diese Globuli wieder erträglicher.

Wenn Ignatia dank des homöopathischen Mittels wieder eine Struktur in sich bilden kann, sieht sie die Dinge plötzlich klar. Es ist nicht leicht für sie, den Liebeskummer, der ihr Lieblingsgefühl zu sein scheint, tatsächlich loszulassen. Doch tut sie es, dann hat man den  Eindruck, als hätte sie einen inneren Schalter umgelegt. Wenn die Energie der Arznei auf ihren inneren Knoten trifft und ihn mit scheinbar leichter Hand entwirrt, empfindet der Ignatia-Typ diesen ganz unspektakulären Prozess als eine unglaubliche Erleichterung. Es schmerzt wohl noch ein bisschen, aber nicht mehr allzu sehr. Eine stille innere Heiterkeit tritt an die Stelle ihrer verzweifelten Verkrampfung.

»Es ist wichtiger zu wissen, welche Art von Mensch eine Krankheit hat,
als welche Art von Krankheit ein Mensch hat.«
HIPPOKRATES (460 – 377 V. CHR.)
 
Ignatia in gesundem Zustand erinnert ein wenig an Paris im Frühling. Ihre Eleganz, ihr Charme, die innere Kultiviertheit, die künstlerische Begabung: Sie muss sich nicht großartig bemühen, um zu bezaubern. Man sieht sie in einem Café an der Seine sitzen, die ersten warmen Sonnenstrahlen auf der Haut, und ihre Lebensfreude und Offenheit strahlen ihr aus jeder Pore. Allein, dass sie hier sitzt, mit lässigem Chic gekleidet, ist schon romantisch und ein wenig frivol. Sie macht aber kein Spiel aus sich selbst; sie ist vielmehr auf ihre etwas geheimnisvolle Weise erhaben, betörend und selbstvergessen. Ihr Intellekt ist scharf und präzise, ohne dass sie ihr Bewusstsein für die Schönheit der Erde verliert. Warmherzig und liebevoll teilt sie mit denen, die ihr wichtig sind, ihre Begeisterung für das Leben. Sie gehört nur sich selbst – und ist gerade dadurch über alle Maßen begehrenswert.

Symptome von Körper und Seele

Typische Auslöser der Beschwerden:
Kränkung, Verletzung, Kummer, Tod eines nahen Angehörigen oder Freundes, emotionaler Schock, Verlassen werden, Sorgen.
Symptome und Anwendungsgebiete:

  • Konflikt zwischen Romantik und Realität
  • Es gibt häufig eine Diskrepanz zwischen äußerem und innerem Befinden
  • Tendenz, Ärger und Kummer wegzuessen
  • Sie erleben widersprüchliche paradoxe Symptome (z. B. Empfindung von Brausen in den Ohren, das durch Musik abnimmt; Halsweh bessert sich beim Schlucken oder Kopfschmerz nimmt ab durch Bücken)
  • Sie seufzen unwillkürlich aus der (unbewussten) Grundstimmung:Alles ist schwer
  • Sie träumen oft vom Wasser
  • Nach einem hysterischen Anfall beißen Sie sich in die Wange
  • Kopfschmerz, als sei ein Nagel in die Schläfe getrieben
  • Sie haben einen Kloß im Hals (emotionaler Knoten im Hals)
  • Sie erfahren Symptome von Starrheit, Zuckungen und Zittern an verschiedenen Orten im Körper
  • Sie sind sehr schmerzempfindlich, der Schmerz wandert im Körper
  • Sie erleben Krämpfe nach Angst und Schock, auch Weinkrämpfe

Modalitäten:

+ Besser durch tiefes Luftholen, bei Regen, Bewegen und Reisen, Lagewechsel, Allein sein, Druck auf den Schmerzpunkt, Essen, am warmen Ofen sitzen.

- Schlechter durch Tabakrauch, Kaffee, Süßigkeiten, im Freien, kalte Luft, Gerüche, Berührung, Bücken, Stehen und Gehen.

 

Aus "Die 9 großen Frauenmittel der Homöopathie",

Katrin Reichelt / Dagmar Uhl, GU

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