Da war dieser Sonntag, der eigentlich anfing wie jeder andere. Bis Ihr Kind an den Frühstückstisch kam. "Guten Morgen", sagen Sie. "Lass mich in Ruhe", sagt Ihr Teenager, "kannst du mich nicht erstmal wach werden lassen, bevor du mich anquatschst? Du nervst!" Verschwindet in seinem Zimmer, knallt die Tür zu.
Alle Eltern glauben, dass ihnen das nicht passieren wird. So wie auch alle Eltern glauben, dass, wenn ihr Kind zwei Jahre alt wird, es weder schlagen noch beißen noch seinen Kumpels auf dem Spielplatz die Haare ausreißen wird. Ein schöner Traum.
Dann kommt das Erwachen, dass der schlecht gelaunt 13-jährige, der durch die Tür kommt und seine Klamotten in den Flur schmeißt, auch anders kann, als Sie bisher dachten. "Räum Deine Sachen weg", sagen Sie. "Räum sie doch selber weg", sagt sie oder er, "schließlich stören sie ja dich, nicht mich." Und verschränkt die Arme, um zu signalisieren, dass er diese uneinnahmbare Bastion aus Selbstbestimmung und Überlegenheit ist.
EIGENTLICH BRAUCHEN BEIDE HILFE: ELTERN & KINDER
Manchmal wird man das Gefühl nicht los, dass jeder blöde Spruch, jede Respektlosigkeit, jede Verletzung und Achtlosigkeit, die man sich je gegenüber seinen Kindern oder auch gegenüber den eigene Eltern erlaubt hat, in einem dunklen Verlies des kindlichen Gehirns gespeichert wurde... und nun öffnet sich die Tür und jeder einzelne davon stürmt heraus, obendrein kräftig gewürzt durch die kreative Vielfalt der Peers, Freunde und Feinde der Kinder. "Wer ist der Stärkere?" wird die alles entscheidende Frage ab jetzt lauten. Und die Antwort ist zumindest theoretisch ganz einfach: Beide. Jeder auf seine Weise. Wie beim Urknall braucht das Universum von Eltern und Kindern ruckartige Erweiterung, damit alles darin Platz finden und sich ordnen kann, ohne ständig aneinander zu knallen.
Um den Schmerz auf der Transitstrecke zum Erwachsen werden zu verstehen, schauen Sie sich nur Ihre eigenen Gefühle an. Wie sehr es weh tut, sich nicht schön zu fühlen (weil so viele Pickel/Falten da sind), nervös und unkonzentriert zu sein (weil der Schlaf nicht kommen will), launisch und unberechenbar zu werden (weil die Hormone Samba tanzen), sich nicht gesehen zu fühlen (weil der Alltag uns und unsere Wohlverhalten zur Selbstverständlichkeit für andere werden lässt; eingeschränkt und reglementiert zu werden (weil niemand versteht, welch namenloser Freiheitsdrang in einem brennt).
Wenn Sie sich ein stressfreie(re)s, kooperatives Zusammenleben in der Familie wünschen und eine tragfähige Beziehung mit Ihren Kindern aufbauen möchten, kann das sogenannte STEP-Programm die Antwort sein, eine außergewöhnliche Elternschule!
Dort wird das Wissen um die häufigsten Schnittstellen von Konflikten überhaupt erst einmal aufgebaut – in Theorie und Rollenspielen. "Am Anfang wehren sich Eltern häufig mit Händen und
Füßen, wenn sie z. B. in die Rolle ihres Kindes schlüpfen sollen", sagt Expertin Dorothee Gräve, die eine solche Elternschule in Hamburg seit vielen Jahren leitet. "Doch dann entdecken sie die
ungeheure Erleichterung, die darin liegt, dass sie nicht allein sind mit ihrem Problem. Dass sie empfinden, was ihre Kinder empfinden, einen Perspektivwechsel vollziehen und dadurch Zugang zur Lösung
des Konfliktes finden können. Allein das ist heilsam." Eltern machen Hausaufgaben, lernen jeweils ein Kapitel aus dem Buch, das zur jeweiligen Altersstufe ihres Kindes gehört. Zur Theorie kommen
praktische Beispiele, die für gewöhnlich einen hohen Wiedererkennungswert haben.
ELTERN SIND VIEL WENIGER ALLEIN, ALS SIE DENKEN
Die häufigsten Gründe, warum sie in die Elternschule gehen, sind
Im Erziehungskonzept von Alfred Adler (1870 – 1937, Begründer der Individualpsychologie und Lehrer von Dreikurs) und Rudolf Dreikurs (1897 – 1972, ein Pädagoge und Psychiater) geht es um vier Schlüsselkonflikte zwischen Eltern und Kindern, bei denen der Knall vorprogrammiert ist:
Zwei Familientherapeuten in den USA haben die Erkenntnisse des STEP-Programmes jahrelang in Erziehungsberatungsstellen angewendet. Über internationale Schulen gelangte dieses schließlich nach Hamburg und wird in Deutschland vom Bundesministerium für Bildung & Forschung evaluiert. Erfolgreiche Erziehung vereint folgende Grundqualitäten:
"Eltern lernen, hinter die Kommunikation zu schauen, auf Gefühle zu achten (eigene und die des Kindes bzw. Partners). Denn das Kind ist das Spiegelbild der versteckten Dynamik seiner Eltern", sagt Pädagogin Dorothee Gräve. Ganz wichtig: "Jeder Mensch will dazugehören." Findet er keinen positiven Zugang, dann sucht er sich einen anderen.
Im STEP-Programm verbinden sich Eltern wieder mit dem, was helfen kann, den Konflikten den Zündstoff zu entziehen. Sie lernen,
Die Kurse umfassen 10 Treffen à 2 Stunden und sind in drei Altersstufen eingeteilt: 0-6 Jahre, 6-12 Jahre und Teenager.
Dorothee Gräve erreichen Sie unter info@lehmann-graeve.de.
Mehr Infos: www.instep-online.de
Haben Sie schon einmal an Homöopathie gedacht, um sowohl Ihrem Teenager als auch sich selbst durch die Zeiten des Umbruchs zu helfen? Es tut gut
zu wissen, dass bestimmte Verhaltensweisen im Charakterbild der jeweiligen Mittel enthalten sind … und im Zweifelsfall auch durch sie gelindert werden können. Fragen Sie jedoch im Zweifelsfall immer
einen erfahrenen Homöopathen!